Wissen
Nahrungsergänzungsmittel in besonderen Lebenslagen
Der Markt für Nahrungsergänzungen ist riesig. Aber für wen empfiehlt es sich wirklich, seine tägliche Nahrung anzureichern?

Wer sich abwechslungsreich ernährt, bekommt in unseren Breitengraden von allen Nährstoffen genug. Weitere Ergänzungen sind nur in speziellen Lebenslagen und grundsätzlich mit ärztlicher Beratung nötig.
Frauen vor und in der Schwangerschaft
Möglichst schon einige Monate vor der Empfängnis sollten Frauen, die schwanger werden wollen, zusätzlich 400 g Folsäure täglich in Form von Supplementen zu sich nehmen. Folsäure spielt bei der Zellteilung von Embryos eine wichtige Rolle, ein Mangel kann zu einem Neuronalrohrdefekt beim Kind führen. Für Schwangere und Stillende gilt: Auch der sonstige Vitamin- und Nährstoffbedarf steigt erheblich, so dass der Arzt möglicherweise zu einem Vitaminpräparat rät. Auch Kalzium sollte eventuell zugeführt werden, wenn z. B. Milch und Milchprodukte nicht verzehrt oder vertragen werden oder wenn ein besonders hoher Bedarf besteht (z. B. eine Mehrlingsschwangerschaft). Ebenso sollen – nach Rück sprache mit dem Arzt – Jodtabletten eingenommen werden, um den höheren Bedarf zu decken.
Säuglinge
Zum Schutz gegen Rachitis (Knochenverformung als Folge von Kalziummangel) verordnet der Kinderarzt Neugeborenen im ersten Lebensjahr als Medikament Vitamin-D-Tropfen oder -Tabletten. Der menschliche Körper bildet Vitamin D aus Sonnenlicht in der Haut. Doch bei Babys, die besonders viel Knochensubstanz aufbauen müssen und noch wenig der Sonne ausgesetzt sind, ist die Versorgung eventuell nicht ausreichend. Außerdem wird in der Regel, nach Rücksprache mit dem Arzt, die Einnahme von Fluorid empfohlen.
Ältere Menschen
die sich nur noch wenig im Freien aufhalten und deren Haut nicht mehr so viel Vitamin D bilden kann, können ebenso unterversorgt sein. Wenig Appetit und Beschwerden beim Kauen und Schlucken können ebenfalls dazu führen, dass sie nicht mehr genügend Nährstoffe zu sich nehmen. Auch hier kann es sinnvoll sein, dass der Arzt Vitamine und/oder Mineralstoffe verordnet, um einer Osteoporose entgegenzuwirken. Auch Menschen mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder bestimmten chronischen Magen-Darm-Erkrankungen sollten sich an ihren Arzt wenden. In besonderen Fällen kann der Arzt eine hochkalorische Ernährung nach der Diätverordnung verschreiben.