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10 goldene Regeln für gesundes Sporttreiben Bewegung

Die 10 Regeln der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) geben Ihnen hilfreiche Tipps an die Hand, wie Sie mit Sport gesund und fit bleiben können – und sich vor möglichen Überlastungen schützen.

Personen unterschiedlichen Alters beim Turnen an großen Gymnastikbällen
Bild: contrastwerkstatt/stock.adobe.com

Sport ist wichtig für die Gesundheit – wer sich regelmäßig bewegt, kann einer Reihe von Krankheiten wie beispielsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Stoffwechselstörungen vorbeugen.

Doch viel hilft nicht viel. Einseitige Belastungen und Übertraining im Hochleistungssport sind ebenso möglich wie eine Überforderung für untrainierte Einsteiger.

Mit dem richtigen Maß an Sport sind Sie dagegen immer auf dem richtigen Trainingsweg. Ausreichend Bewegung und die notwendige Regeneration sollten sich die Waage halten. So wird Sport zur Garantie fürs Wohlbefinden!

Die 10 Goldenen Regeln der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) geben Ihnen hilfreiche Tipps an die Hand, wie Sie mit Sport gesund und fit bleiben können – und sich vor möglichen Überlastungen schützen.

Die 10 goldenen Regeln für gesundes Sporttreiben der DGSP

  1. Vor dem Sport eine Gesundheitsprüfung
    Besonders für Anfänger und Wiedereinsteiger über 35 Jahre gilt: Erst zum Arzt und dann zum Sport! Eine Gesundheitsprüfung durch einen (Sport-)Arzt ist ebenso wichtig bei Vorerkrankungen oder Beschwerden sowie Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck, erhöhten Blutfettwerten, Diabetes mellitus, Bewegungsmangel oder Übergewicht.
  2. Sportbeginn mit Augenmaß
    Beginnen Sie langsam und steigern Sie in den folgenden Wochen schrittweise die Belastung, möglichst unter Anleitung (Verein, Lauftreff, Fitness-Studio). So kann sich Ihr Körper auf das Training einstellen.
  3. Überbelastung beim Sport vermeiden
    Nach dem Sport dürfen Sie sich „angenehm erschöpft“ fühlen. Laufen sollte ohne (starkes) Schnaufen möglich sein. Der Sportarzt kann Ihnen zur Orientierung Ihren „Trainingspuls“ vorgeben. Prüfen Sie während des Sports Ihren Puls und schützen Sie sich so vor Überlastungen. Allgemein gilt: Besser „länger oder locker“ laufen, schwimmen oder radeln als „kurz und heftig“.
  4. Nach Belastung ausreichende Erholung
    Nach einer sportlichen Belastung sollten Sie sich unbedingt eine ausreichende Erholung gönnen. Tipp: Planen Sie nach einem intensiven Training eine „lockere“ Trainingseinheit ein.
  5. Sportpause bei Erkältung und Krankheit
    Bei „Husten, Schnupfen, Heiserkeit“, Fieber oder Gliederschmerzen, Grippe oder sonstigen akuten Erkrankungen ist unbedingt eine Sportpause notwendig! Beginnen Sie erst dann allmählich wieder mit dem Sport, wenn Sie sich vollständig gesund fühlen. Im Zweifelsfall sollten Sie den Rat des Sportarztes einholen.
  6. Verletzungen vorbeugen und ausheilen
    Aufwärmen und Dehnen vor dem Sport zur Prävention nicht vergessen. Verletzungen brauchen Zeit zum Ausheilen. Achtung: Schmerzen sind Warnzeichen des Körpers. Verzichten Sie auf Schmerzmittel „zum Fitmachen“, sondern halten Sie sich genau an die Empfehlungen Ihres Arztes. Bei leichten Beschwerden kann es sinnvoll sein, zum Ausgleich vorübergehend eine andere Sportart zu betreiben.
  7. Sport an Klima und Umgebung anpassen
    Kleider machen Sportler: Kleidung soll angemessen und funktionell sein. Achten Sie darauf, dass die Kleidung atmungsaktiv und an die Witterung angepasst ist. Bei Kälte ist warme Kleidung sinnvoll, welche windabweisend und durchlässig für Feuchtigkeit nach außen ist. Bei Hitze sollten Sie Ihr Training reduzieren und ausreichend trinken. Sport in den Bergen? Beachten Sie, dass Sie weniger belastbar sind. Passen Sie die Sportkleidung und Ihr Trinkverhalten entsprechend an die Bedingungen in der Höhe an. Bei Luftbelastungen durch Schadstoffe und/oder Ozon gilt es, das Training zu reduzieren. Sport am Morgen oder Abend ist dann empfehlenswert.
  8. Auf richtige Ernährung und Flüssigkeitszufuhr achten
    Achten Sie auf eine möglichst ausgewogene Ernährung. Die Menge der Kalorien richtet sich nach Ihrem Körpergewicht – bei Übergewicht sollten Sie tendenziell weniger Kalorien aufnehmen. Was Sie beim Sport an Flüssigkeit verlieren, können Sie durch mineralhaltiges Wasser oder Fruchtschorle ausgleichen. Bei Hitze sollten Sie reichlich trinken. Wichtig: Alkoholhaltiges Bier ist kein Sportgetränk.
  9. Sport an Alter und Medikamente anpassen
    Vielseitigkeit ist Trumpf – mit abwechslungsreicher Bewegung trainieren Sie gleichermaßen Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit und Koordination. Wenn Sie Medikamente einnehmen und Sport treiben möchten, sollten Sie dies mit Ihrem Arzt besprechen. Teilweise ist es erforderlich, den Einnahmezeitpunkt und die Dosis der Wirkstoffe anzupassen. Übrigens: Wird gewohnter Sport anstrengend, sollte man an eine mögliche Erkrankung denken.
  10. Sport soll Spaß machen
    Auch die „Seele“ lacht beim Sport. Abwechslung im Sport ist wichtig, deshalb sollte man gelegentlich die Sportart wechseln. Mehr Spaß bringt Sport in der Gruppe oder im Verein. Und der Sport im Alltag darf nicht vergessen werden: Treppen steigen statt Aufzug fahren, zu Fuß zum Einkaufen, zum Supermarkt oder zum Briefkasten gehen, vor allem schnelles Gehen (Walking) sind Möglichkeiten, sich auch im Alltag zu bewegen.

Das Rezept für Bewegung

In den Entlassungsbriefen von Krankenhäusern findet sich meist nur eine Anzahl von Medikamenten, aber keine Hinweise auf Bewegungsempfehlungen. Die Autoren – alle drei aus der Sportmedizin – vermuten einen Mangel an Fachwissen bei Medizinern, weil Fachinhalte aus der Sportmedizin nicht Teil der Ausbildung sind. Sie fordern: „Jeder Arzt und Facharzt sollte auf dem Gebiet der körperlichen Aktivität Basiswissen haben.“

Als Information für Ärztinnen und Ärzte bietet die Bundesärztekammer Informationen zum Rezept für Bewegung an, das Ärzte ihren Patientinnen und Patienten ausstellen und damit der Empfehlung für mehr körperliche Aktivität Nachdruck verleihen können.

Im Rezept für Bewegung sollten regelmäßige Aktivitäten im Alltag wie Treppensteigen, Gartenarbeit und Gymnastik enthalten sein. Je nach Diagnose und Zustand des Patienten enthält das Rezept zudem Trainingshinweise für Ausdauerbelastungen, die sich an den derzeitigen allgemeinen Trainingsempfehlungen für Freizeitsportler verschiedener medizinischer Fachgesellschaften orientieren. Die Ausstellung des Rezepts für Bewegung ist eine freiwillige ärztliche Leistung, die nicht über die gesetzlichen Krankenkassen abgerechnet werden können.

Links

Das "Rezept für Bewegung" ist eine gemeinsame Initiative der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP), des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) und der Bundesärztekammer. Mehr Informationen liefert die Bundesärztekammer auf ihrer Website.

Die Broschüre Menschen in Bewegung bringen – Strukturen schaffen, Bewegung fördern, lebenslang bewegen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) präsentiert in Kurzversion die Nationalen Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung.