Im Rahmen der Jahrestagung der Kommissionen "Gesundheit" und "Sport und Raum" der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) wurden 2016 am Institut für Sport und Sportwissenschaft des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) die Nationalen Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung erstmals vorgestellt.
Damit wurden zum ersten Mal wissenschaftlich fundierte und systematisch aufbereitete Empfehlungen für Deutschland formuliert. Im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg und weitere anerkannte Expertinnen und Experten diese Empfehlungen erarbeitet. Der Leiter des Instituts für Sport und Sportwissenschaften, Professor Alexander Woll, war als Sprecher der dvs-Kommission "Gesundheit" an der Erarbeitung der Empfehlungen beteiligt, Herausgeber sind Professor Alfred Rütten und Professor Klaus Pfeifer von der Universität Erlangen-Nürnberg.
Sitzzeiten reduzieren - Aktivität steigern
Die Ziele sind ehrgeizig: So sollen zum Beispiel die Sitzzeiten von Kindern und Jugendlichen auf ein Minimum reduziert werden. Dies betrifft insbesondere die Reduktion des Bildschirmmedienkonsums: für Grundschulkinder werden maximal 60 Minuten am Tag empfohlen, Jugendliche sollen maximal 120 Minuten vor PC, TV oder Tablet sitzen.
Insgesamt sollen junge Menschen zwischen zwölf und 18 Jahren eine tägliche Bewegungszeit von 90 Minuten und mehr in moderater bis hoher Intensität erreichen. 60 Minuten davon können durch Alltagsaktivitäten - zum Beispiel mindestens 12000 Schritte pro Tag - absolviert werden. Das gleiche Pensum wird für Kinder im Grundschulalter empfohlen.
Die Nationalen Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderungen haben das Ziel, eine wissenschaftliche Orientierung im Feld der Bewegungsförderung zu bieten. Sie richten sich primär an Fachleute, Entscheidungsträger und Multiplikatoren und sind Teil des Nationalen Aktionsplan IN FORM.