Prinzipiell sollten Sportlerinnen und Sportler ihre optimale Trinkmenge selbst herausfinden, indem sie auf ihr Durstgefühl vertrauen. Zur besseren Orientierung hier Tipps zu den Trinkmengen und der Zusammensetzung des Getränks vor, während und nach dem Sport.
Vor der Belastung
Allgemein gilt: Jede sportliche Aktivität sollte mit einem ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt – also gut hydratisiert - begonnen werden. Empfehlenswert ist eine Flüssigkeitsmenge von 5–10 ml pro Kilogramm Körpergewicht in den letzten 2 bis 4 Stunden vor der Belastung. Dies entspricht einer Flüssigkeitsmenge von 300 bis 600 ml bei einer 60 Kilogramm schweren Person. Um den Harndrang nicht kurzfristig zu erhöhen, sollte in kleinen Schlucken getrunken werden. Anhand der hellgelben Farbe des Urins lässt sich eine gute Hydratisierung gut überprüfen.
Während der Belastung
Bei sportlichen Belastungen von unter 30 bis 40 Minuten ist eine Flüssigkeitszufuhr währenddessen nicht notwendig, wenn die Aktivität gut hydratisiert begonnen wird. Wenn die Aktivität nicht gerade bei großer Hitze durchgeführt wird, ist der Schweißverlust relativ gering und die Flüssigkeitszufuhr kann nach dem Sport erfolgen.
Dauert die Aktivität länger, ist das Trinken während der Belastung empfehlenswert. 400 bis 800 ml pro Stunde werden während intensiver Ausdaueraktivitäten als optimal erachtet. Hierbei gelten die niedrigeren Empfehlungen für langsamere, leichtere Athleten bei kühleren Temperaturen und die höheren Trinkmengen für schnellere, schwerere Athleten bei warmen Temperaturen.
Bei längeren Aktivitäten über 180 Minuten ist es sinnvoll, zusätzlich Kohlenhydrate und Natrium zuzuführen. Das optimale Sportgetränk beinhaltet je nach Dauer der Belastung zwischen 80 und 350 kcal pro Liter an Kohlenhydraten und 400 bis 1.100 mg pro Liter Natrium.
Die optimale Trinkmenge orientiert sich insgesamt jedoch an der Schweißrate, siehe Wiege-Test oben.
Nach der Belastung
Nach dem Sport muss der Flüssigkeitshaushalt wieder ausgeglichen werden. Bei mäßigen Belastungen sind als Durstlöscher hypotone Getränke wie Wasser bestens geeignet. Bei intensiven Belastungen sind daneben auch Elektrolyte und bei langen Einheiten zudem die Glykogenspeicher aufzufüllen. Wie schnell ein Wiederauffüllen erforderlich ist, hängt davon ab, wann die nächste Belastung folgt und wie stark der Körper dehydriert ist.
Hat sich das Körpergewicht um weniger als 5 Prozent reduziert und dauert die Erholungspause länger als 24 Stunden, kann in Ruhe über die gewohnten Mahlzeiten und das Trinken von Wasser aufgetankt werden. Andernfalls ist ein strengerer Rehydratationsplan zu befolgen. Als Faustregel gilt die 1,5-fache Menge des vergossenen Schweißes.
Zum Füllen der Speicher bieten sich nach der Belastung salzhaltige Getränke mit Kalium (z.B. in Fruchtsäften) und Kohlenhydraten an. Isotonische Fruchtsaftschorlen und z.B. Laugengebäck oder Trockenobst sind hierfür geeignet.
Zudem erweisen sich fettarme Milch und Milchmischgetränke wie Kakao in verträglichen Mengen (bis 0,8 Liter) als günstiges Regenerationsgetränk. Dies liegt an einem guten Verhältnis von Kohlenhydraten und Proteinen.