Wer viel Gemüse, Obst und Vollkornprodukte isst, kann sein Risiko für bestimmte Krankheiten wie etwa des Herz-Kreislauf-Systems, Diabetes II oder bestimmte Krebsarten senken. Diese positiven Effekte sprechen jedoch laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung eher für eine vegetarische Ernährungsweise beziehungsweise für eine pflanzenbasierte Mischkost mit geringen Anteilen an Fleisch und anderen tierischen Produkten.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) hat 2016 auf Grundlage der wissenschaftlichen Literatur zur veganen Ernährung Stellung genommen. Laut DGE ist bei einer rein pflanzlichen Ernährung ist eine ausreichende Versorgung mit einigen Nährstoffen nicht oder nur schwer möglich:
sehr kritisch:
potenziell kritisch:
- Protein bzw. bestimmte essentielle Aminosäuren,
- langkettige n3-Fettsäuren
- Vitamine (Riboflavin, Vitamin D)
- Mineralstoffe (Calcium, Eisen, Jod, Zink, Selen).
Für Schwangere, Stillende, Säuglinge, Kinder und Jugendliche wird eine vegane Ernährung von der DGE nicht empfohlen. Wer sich dennoch vegan ernähren möchte, sollte dauerhaft ein Vitamin-B12-Präparat einnehmen. Ausserdem erfordert eine vegane Ernährung ein hohes Maß an Wissen, um einen Mangel an den als potenziell kritisch eingestuften Nährstoffen zu vermeiden.
Vitamin B 12-Mangel in der Schwangerschaft kann zu irreversiblen neurologischen Schäden beim Neugeborenen führen. Der Vitamin B 12-Mangel ist jedoch laut Prof. Georg F. Hoffmann vom Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsklinikum Heidelberg medikamentös gut zu behandeln, wenn er rechtzeitig entdeckt wird. Hoffmann und seine Kollegin Prof. Gwendolyn Gramer fordern deshalb die Aufnahme des Vitamin B-12 Status in das Neugeborenenscreening. Für ihre Forschungen zum "Neugeborenenscreening auf Vitamin B12-Mangel in Deutschland - Strategien, Ergebnisse und Bedeutung für das Gesundheitswesen" erhielten sie im Herbst 2020 den Hufeland-Preis für bedeutende Forschungsleistung in der Präventivmedizin.
Qualifizierte Ernährungsberaterinnen und Ernährungsberater helfen beim Aufstellen eines entsprechenden Speiseplans bzw. weisen auf angereicherte Lebensmittel hin, um einem Mangel vorzubeugen. Die Versorgung mit kritischen Nährstoffen sollten Veganerinnen und Veganer regelmäßig ärztlich überprüfen lassen. Das Netzwerk "Gesund ins Leben" beantwortet in einem umfangreichen Beitrag viele Fragen zum Thema "Vegan: Was ist wichtig in der Schwangerschaft?". Den Link dazu finden Sie am Ende dieses Beitrags.