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Die Initiative IN FORM

Der Nationale Aktionsplan "IN FORM - Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung" verfolgt das Ziel, das Ernährungs- und Bewegungsverhalten in Deutschland nachhaltig zu verbessern.

Text: Die Initiative IN FORM in weiß auf grüner Fläche

Die Bundesregierung will erreichen, dass Erwachsene gesünder leben, Kinder gesünder aufwachsen und von einer höheren Lebensqualität profitieren und fit in Bildung, Beruf und Privatleben sind. Bei IN FORM geht es also um weit mehr als um reine Übergewichtsprävention. Es geht um die Förderung eines gesunden Lebensstils mit ausgewogener Ernährung und ausreichend Bewegung in allen Lebenswelten.

Für den im Jahr 2008 vom Bundeskabinett beschlossenen Nationalen Aktionsplan IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung – sind zwei Bundesressorts federführend zuständig: das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) im Bereich Ernährung und das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) im Bereich Bewegung. Ziel ist, das Ernährungs- und Bewegungsverhalten der Menschen dauerhaft zu verbessern.

Mit der Verabschiedung der Ernährungsstrategie der Bundesregierung im Kabinett im Januar 2024 ist IN FORM ein wichtiger Teil dieser Strategie geworden. IN FORM trägt im Bereich Ernährung zum Erreichen von vier der strategischen Ziele der Ernährungsstrategie bei: Neben der Verbesserung der Gemeinschaftsverpflegung und der Stärkung einer pflanzenbetonten Ernährung sind dies der sozial gerechte Zugang zu gesunder und nachhaltiger Ernährung sowie die Unterstützung einer angemessenen Nährstoff- und Energieversorgung.

IN FORM – Die Ausgangslage

Verschiedene, repräsentative Studien zeigen, dass in Deutschland unausgewogene Ernährung und unzureichende Bewegung bedeutende Probleme sind. Damit wächst die Gefahr gesundheitlicher Beeinträchtigungen.

Gesundheit ist nicht nur Voraussetzung für Wohlbefinden, Lebensqualität und Leistung, sondern auch ein Wirtschafts- und Standortfaktor. Weltweit nehmen jedoch Krankheiten zu, die durch eine unausgewogene Ernährung und zu wenig Bewegung begünstigt werden. Die Ergebnisse verschiedener Studien wie der Gesundheitsberichterstattung des Bundes, der DEGS: Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland, des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys - KiGGS und der Nationalen Verzehrstudie II beschreiben folgende Ausgangslage.
 

Immer mehr Deutsche sind übergewichtig

In Deutschland sind nach Selbstangaben im Rahmen der GEDA-Studie des Robert Koch-Instituts über 60 Prozent der Männer und fast 47 der Frauen übergewichtig oder fettleibig. Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren sind es 15 Prozent. 

Das Übergewicht ist in der Gesellschaft aber nicht gleichmäßig verteilt. Mit steigendem Pro-Kopf-Einkommen sinkt der Anteil der übergewichtigen beziehungsweise adipösen Männer und Frauen. Je höher der erreichte Schulabschluss, desto geringer ist der durchschnittliche Body-Mass-Index (BMI).

Der BMI errechnet sich bei Erwachsenen aus Körpergröße und Gewicht. Übergewicht (BMI ab 25) bedeutet noch nicht zwingend ein erhöhtes gesundheitliches Risiko. Problematisch ist vor allem die Ansammlung von Körperfett im Bauchraum. Ein erhöhter Bauchumfang gilt als ein wichtiger Risikofaktor für Diabetes mellitus und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Adipositas (BMI ab 30) führt mit hoher Wahrscheinlichkeit zu chronischen Folgeerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen, aber auch zu Rücken- oder Gelenkbeschwerden.
 

Bewegungsmangel herrscht vor

Die Deutschen bewegen sich zu wenig. Kinder und Jugendliche bewegen sich zwar mehr als Erwachsene, aber auch hier sind körperliche Fitness und motorische Fähigkeiten geringer ausgeprägt als früher. Dabei ist die gesundheitsförderliche Wirkung von Bewegung einschließlich ihres Beitrags zur Stressbewältigung wissenschaftlich belegt. Ausreichend Bewegung beugt chronischen Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Übergewicht, Diabetes mellitus sowie bestimmten Krebsarten vor. Wer sich viel zusammen mit anderen Menschen bewegt, stärkt sein Selbstwertgefühl und fördert sein Wohlbefinden und seine sozialen Kontakte.

Fehl- und Mangelernährung nehmen im Alter zu

Die Ernährungssituation gesunder, mobiler Seniorinnen und Senioren, die im privaten Haushalt leben, ist vergleichbar mit der von allen anderen Erwachsenen. Anders stellt sich die Situation bei alten Menschen dar, die unter altersbedingten Krankheiten, körperlichen Behinderungen, geistigen Beeinträchtigungen (Demenz) und psychischen Problemen leiden oder deren soziale Situation sich verändert hat. In dieser Gruppe, insbesondere bei Hochbetagten über 75 Jahren, sind Menschen zunehmend untergewichtig und mangelernährt. Das kann unterschiedliche Gründe haben – von einer veränderten Vitaminaufnahme über die Nebenwirkungen von Medikamenten bis hin zu Appetitmangel, einer zu geringen Nahrungszufuhr oder dem verminderten Verzehr bestimmter Lebensmittel.

Die Ziele von IN FORM

Mit dem Nationalen Aktionsplan will die Bundesregierung erreichen, dass Kinder gesünder aufwachsen, Erwachsene gesünder leben und dass alle von einer höheren Lebensqualität und Leistungsfähigkeit profitieren. Krankheiten, die durch einen ungesunden Lebensstil mit einseitiger Ernährung und Bewegungsmangel mitverursacht werden, sollen deutlich zurückgehen.

Ziel ist, das Ernährungs- und Bewegungsverhalten in Deutschland nachhaltig zu verbessern. Das bedeutet:

  • Funktionierende Ansätze für gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung werden gebündelt und auf gemeinsame Ziele ausgerichtet. Die Umsetzung wird regelmäßig überprüft.
  • Es werden Strategien und Maßnahmen entwickelt, die das individuelle Verhalten einbeziehen und die regionale und nationale Ebene berücksichtigen.
  • Es werden Strukturen geschaffen, die es Menschen ermöglichen, einen gesundheitsförderlichen Lebensstil zu führen.
     

Grundsätze des Nationalen Aktionsplans

So lebendig die Themen Ernährung und Bewegung sind, so lebendig soll auch der Nationale Aktionsplan umgesetzt werden. Die Initiative IN FORM will die Menschen von dem Gewinn an Lebensfreude und Gesundheit überzeugen und die dafür notwendigen Veränderungen in den Lebenswelten bewirken. Ziel ist, dass es in Deutschland für alle Menschen dieselben guten Bedingungen für ein gesundes Leben gibt.

Menschen sind am besten dort zu erreichen, wo sie leben, arbeiten, lernen und spielen: zu Hause, im Stadtteil, am Arbeitsplatz, in der Kita oder Kindertagespflege, in Bildungs-, Senioren- und Freizeiteinrichtungen und Vereinen. Dort müssen ausgewogene Ernährung und ausreichende Bewegung zur Selbstverständlichkeit werden. Dabei geht es darum, zu überzeugen und nicht zu reglementieren.

In den Lebenswelten muss es daher gelingen,

  • die Voraussetzungen zu verbessern, sich gesünder ernähren und mehr bewegen zu können
  • mit Vorbildern und Anreizen die Menschen zu motivieren, mehr für die eigene Gesundheit zu tun und
  • konkrete Angebote für Menschen und Bevölkerungsgruppen zu schaffen, die bisher kaum Zugang zu gesundheitsförderlichen Angeboten hatten.

Akteure des Nationalen Aktionsplans

Die Förderung eines gesunden Lebensstils ist ein gemeinsames Ziel von Bund, Ländern und Kommunen. Neben der Politik sind Gesundheitswesen, Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Medien und alle weiteren Akteure aus dem gesellschaftlichen Raum gefragt, den Nationalen Aktionsplan zu unterstützen.

Der Nationale Aktionsplan ist Ergebnis einer engen Zusammenarbeit der beiden Bundesministerien für Gesundheit (BMG) und für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH). Zur Koordination gibt es eine gemeinsame Geschäftsstelle.

Dauerhafte Kooperation mit Ländern und Kommunen

Da auch die Länder eine Reihe von Initiativen ergriffen haben, um einen gesunden Lebensstil mit ausreichender Bewegung und ausgewogener Ernährung zu fördern, unterstützen sie die zentralen Ziele des Nationalen Aktionsplans. Sie haben sich intensiv an der Erstellung des Nationalen Aktionsplans beteiligt und begleiten dessen Umsetzung. 

Engagierte Bürgerinnen und Bürger sind als Zivilgesellschaft gefragt

Aufgabe der Politik ist es, Rahmenbedingungen für gesellschaftliches Handeln zu schaffen. Neben dem Staat trägt deshalb auch die Zivilgesellschaft eine Verantwortung, gesundheitsförderliche Lebensstile zu fördern. Dazu zählen nichtstaatliche Initiativen, Verbände, Vereine und andere Formen des freiwilligen, bürgerschaftlichen Engagements. So setzen sich beispielsweise Eltern für eine ausgewogene Ernährung in Kindertageseinrichtungen ein, Sportvereine ermöglichen eine „bewegte“ Freizeitgestaltung und private Stiftungen investieren in Forschungsprogramme.

Zum Herunterladen

Mehr Informationen finden Sie in folgenden Broschüren:

Nationaler Aktionsplan IN FORM

IN FORM Zwischenbericht

IN FORM Evaluationsbericht