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Bewegte Pause in der Schule

Dieser Beitrag erklärt, was eine bewegte Pause ist und wie sie in der Schule durchgeführt werden kann. Dabei wird aufgezeigt, wie gezielte körperliche Aktivitäten während der Pausen die Konzentration fördern und das allgemeine Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler steigern können.

Gruppe Schüler steht um einen Tisch und hebt die Arme.
Bild: stock.adobe.com

Kinder und Jugendliche verbringen den Großteil des Tages sitzend – sei es im Unterricht, der Mittagspause, im Bus, bei den Hausaufgaben oder in der Freizeit. Die damit einhergehende mangelnde Bewegung kann sich nicht nur negativ auf die körperliche Gesundheit und Entwicklung auswirken, sondern auch auf die Konzentrationsfähigkeit von Schülerinnen und Schülern. Um dem entgegenzuwirken, sorgen Impulse wie die bewegte Pause oder der bewegte Unterricht für eine aktive Erholungsphase von Körper und Kopf. Doch was ist die bewegte Pause und welche Übungen können eingesetzt werden?

Laut einer deutschen Studie, die die Sitzzeiten von Kindern und Jugendlichen untersucht hat, sitzen Kinder und Jugendliche am Tag im Schnitt acht bis neun Stunden. Denn der Unterricht in der Schule, ein großer Bestandteil im Alltag von Kindern und Jugendlichen, wird überwiegend sitzend verbracht. Doch gerade im Kindes- und Jugendalter ist es wichtig, den sogenannten „sitzenden Lebensstil“ zu unterbrechen und den Körper und Kopf regelmäßig in Schwung zu bringen. Als Faustregel gilt, dass das Sitzen alle 20 bis 30 Minuten unterbrochen werden sollte. Doch solche Unterbrechungen sind im Schulalltag häufig nicht umsetzbar. Um den Kindern und Jugendlichen dennoch einen Ausgleich zu der sitzenden Tätigkeit zu geben, hat sich die bewegte Pause als Maßnahme sowohl in der Grundschule als auch an den weiterführenden Schulen etabliert.

Was sind bewegte Pausen in der Schule?

Bei bewegten Pausen handelt es sich um Unterbrechungen des Unterrichts, in denen gezielte Bewegungsübungen gemacht werden. Der Wechsel zwischen ruhigen und bewegten Phasen ist lernfreundlicher und kann den Unterricht beleben. Bewegte Pausen helfen insbesondere gegen nachlassende Konzentration, gegen Ermüdung, Unruhe und zum Stressabbau bei Lehrenden und Lernenden. Dadurch kann der Unterricht aufgelockert und aktiviert werden.

Was bringt die bewegte Pause in der Schule?

Bewegungspausen können in der Schule genutzt werden, um das konzentrierte Arbeiten zu unterbrechen und dem Kopf eine kurze Pause zu ermöglichen. Zudem wird auf Unruhe und Unlust der Kinder und Jugendlichen eingegangen, indem der Körper aktiviert wird und sich die Klasse gemeinsam bewegt. Die bewegte Pause in der Schule kann auch dazu dienen, dass Schülerinnen und Schüler überschüssige Energie abbauen und sich so erneut in Ruhe auf den Unterricht konzentrieren können.

Bewegte Pausen können spontan im Unterricht durchgeführt werden, wenn die Lehrkraft Ermüdungserscheinungen oder Konzentrationsprobleme in der Klasse feststellt. Auch eignet sich die bewegte Pause vor Tests oder Klassenarbeiten, um die Schülerinnen und Schüler zur Ruhe zu bringen und Nervosität abzubauen. 

Zu welcher Tageszeit die bewegte Pause durchgeführt werden soll, hängt individuell von dem Schulalltag ab und sollte von jeder Schule eigens konzipiert werden. Die Robert-Bosch-Stiftung empfiehlt an weiterführenden Schulen eine Durchführung in der vierten oder fünften Unterrichtsstunde. 

Welche Übungen können durchgeführt werden?

Hintereinander sollten drei oder maximal fünf Übungen durchgeführt werden, mindestens einmal am Tag. Dabei gliedert sich die bewegte Pause in drei Phasen. Zunächst wird eine Aktivierungsübung durchgeführt, um den Kreislauf anzuregen und den Körper zu mobilisieren. Danach werden Koordinationsbewegungen durchgeführt. Am Ende der bewegten Pause kann es sinnvoll sein, die Schülerinnen und Schüler wieder zur Ruhe kommen zu lassen, um ein klares Ende der bewegten Pause zu vermitteln. Die bewegte Pause dauert maximal fünf Minuten.

Die Durchführung der bewegten Pause ist von der Führung der Lehrkraft abhängig. Um die Kinder an die bewegte Pause zu gewöhnen, sollten zunächst einfache Übungen durchgeführt werden, ohne große Raumbewegungen oder das Verschieben von Tischen und Stühlen. Auch eignet sich die wiederholte Durchführung bestimmter Spiele, sodass die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit haben, die Übungen zu erlernen, um den Spaß zu erhalten und mögliche Frustrationen bei Koordinationsaufgaben zu vermeiden.

IN FORM hat, in Anlehnung an die Veröffentlichung der Robert-Bosch-Stiftung, für die drei Phasen der bewegten Pause in der Schule verschiedene Übungen zusammengestellt:

Aktivierungsübung 

Aufstehen/Setzen: 

  • Aufstehen, Hinsetzen ohne sich abzustützen (4x).
  • Variation: Aufstehen, Klatschen, Hinsetzen, Klatschen (4x).

Koordinationsübungen

Übung 1: 

  1. Aufstehen, über dem Kopf klatschen, Hinsetzen, Klatschen.
  2. Aufstehen, links neben dem Körper klatschen, Hinsetzen, Klatschen.
  3. Aufstehen, rechts neben dem Körper klatschen, Hinsetzen.

Den gesamten Ablauf drei Mal wiederholen.

Übung 2:

Im Stehen den rechten Ellenbogen und das linke Knie, dann linken Ellenbogen und rechtes Knie zusammenführen (8x).

Übung 3: 

Aufstehen, die Arme am Körper hängen lassen.

  1. mit beiden Schultern gleichzeitig nach vorn kreisen.
  2. mit beiden Schultern gleichzeitig nach hinten kreisen.
  3. mit beiden Schultern nacheinander nach vorn kreisen.
  4. mit beiden Schultern nacheinander nach hinten kreisen.
  5. mit einer Schulter nach vorn und mit der anderen gegenläufig nach hinten kreisen.

Zur Ruhe kommen

Alle Schülerinnen und Schüler setzen sich auf ihre Stühle, die Finger vor dem Bauch verschränkt. Die gesamte Klasse schließt gemeinsam die Augen und alle Kinder atmen dreimal tief durch. Dabei soll durch die Nase ein- und durch den Mund ausgeatmet werden.

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