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Mit steigendem Alter verändern sich nicht nur die körperlichen Bedürfnisse, sondern auch die sozialen Lebensumstände vieler Menschen. Was früher selbstverständlich war – gemeinsame Mahlzeiten, Kochen mit der Familie oder der Austausch am Esstisch – wird für viele Seniorinnen und Senioren zur Seltenheit. Gleichzeitig spielt eine ausgewogene Ernährung gerade im Alter eine entscheidende Rolle für die Gesundheit und Lebensqualität. Erfahren Sie in diesem Beitrag, wie sich gesunde Ernährung mit sozialer Teilhabe verbinden lässt.
Gemeinsames Essen bietet eine einfache, aber wirkungsvolle Möglichkeit, beides zu fördern: Es stärkt soziale Kontakte, schafft Gemeinschaftserlebnisse und trägt dazu bei, regelmäßige Mahlzeiten im Alltag zu verankern.
Mit zunehmendem Alter verringert sich der Energiebedarf, während der Bedarf an essenziellen Nährstoffen unverändert bleibt. Wird häufig zu Lebensmitteln mit hohem Energiegehalt, aber geringem Nährstoffgehalt gegriffen, kann es zu Nährstoffdefiziten kommen. Daher ist eine nährstoffreiche Ernährung besonders wichtig – sie sollte individuell an den reduzierten Energiebedarf angepasst werden. Wird langfristig zu wenig Energie aufgenommen, kann dies zu Gewichtsverlust führen und das Risiko einer Mangelernährung erhöhen.
Zu viel Energie hingegen begünstigt Übergewicht und Adipositas. Laut dem Themenschwerpunkt „Übergewicht und Adipositas“ des Robert Koch-Instituts (RKI) sind 68,2 Prozent der über 65-jährigen Männer und 56,3 Prozent der Frauen dieser Altersgruppe übergewichtig oder leiden sogar unter Adipositas. Vor diesem Hintergrund hat eine ausgewogene und vielfältige Ernährung im Alter einen besonders wichtigen Stellenwert.
Neben einer ausgewogenen und bewussten Ernährung spielt im Alter ebenfalls die soziale Teilhabe eine Rolle für die physische als auch psychische Gesundheit. Eine Forsa-Umfrage im Rahmen des Projekts „Miteinander – Füreinander: Kontakt und Gemeinschaft im Alter“ der Malteser, gefördert durch das Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, zeigte, dass sich 22 Prozent der über 75-jährigen einsam fühlen. Ältere Menschen, die sozial isoliert, die verwitwet oder gesundheitlich eingeschränkt sind, leiden besonders häufig unter Gefühlen von Einsamkeit.
Um dem entgegen zu wirken und gleichzeitig die physische Verfassung zu stärken, ist das gemeinsame Essen eine alltagstaugliche Option. Es ermöglicht, sich ausgewogen zu ernähren und gleichzeitig die Einsamkeit zu bekämpfen. Diese Möglichkeit bieten z.B. „Nachbarschaftstische“ oder der „offene Mittagstisch“.
„Nachbarschaftstische“ sind ein Konzept zur Förderung des sozialen Miteinanders und zur Vorbeugung von Einsamkeit im Alter: Bürgerinnen und Bürger laden ältere Nachbarinnen und Nachbarn in ihr Zuhause ein, um gemeinsam zu essen, Zeit zu verbringen und sich gegenseitig zu unterstützen. So entstehen neue soziale Kontakte und ein stärkeres Gemeinschaftsgefühl im Wohnumfeld.
Das IN FORM Projekt der Nachbarschaftstische wurde von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e.V. (BAGSO) ins Leben gerufen. Ob ein Nachbarschaftstisch in der jeweiligen Stadt angeboten wird, erfahren Sie am besten über soziale Einrichtungen Ihrer Stadt oder Beratungsstellen. Auch lokale Medien oder Aushänge können eine Informationsquelle sein.
Viele Seniorenheime, soziale Einrichtungen oder auch die Gastronomien bieten „offene Mittagstische“ an. Dieses Angebot richtet sich an ältere Menschen und gibt die Möglichkeit, eine warme, gesunde Mahlzeit mit Nachbarinnen und Nachbarn, Bewohnerinnen und Bewohnern von Einrichtungen oder anderen Interessierenden einzunehmen. So soll soziale Teilhabe und der Genuss einer ausgewogenen Mahlzeit gefördert werden.
Je nach Anbietendem ist der offene Mittagstisch kostenfrei oder für einen geringen Preis nutzbar. Auch der Turnus des Mittagstisches unterscheidet sich von Anbietendem zu Anbietendem – von einmal in der Woche bis zu einem täglichen Angebot. Meist beinhaltet das Konzept ein Menü, das aus Hauptspeise und Dessert besteht. Die Mahlzeiten werden frisch zubereitet und speziell abgestimmt, um den Anforderungen an die Ernährung älterer Menschen gerecht zu werden.
Je nach Einrichtung richtet sich der „offene Mittagstisch“ nicht speziell nur an Seniorinnen und Senioren, sondern auch an andere Personengruppen wie Arbeitende oder Studierende. Informationen finden Sie beim jeweiligen Anbieter.
Ob das Angebot des „offenen Mittagstisches“ in der jeweiligen Stadt zu finden ist, bedarf meist eine Nachfrage bei den jeweiligen Einrichtungen wie Seniorenheimen, sozialen Einrichtungen (z.B. Caritas, DRK, Malteser etc.), bei der Stadt- oder Kommunalverwaltung oder einer Online Recherche.
Unter dem Motto "Keiner is(s)t allein. Wir laden SIE ein!“ verfolgt das lokale IN FORM Partner-Projekt „Offener Mittagstisch im Paulusviertel“ in Recklinghausen das Ziel, Vereinsamung und einseitige Ernährung von Seniorinnen und Senioren in einem Stadtteil vorbeugen. Dabei findet der offene Mittagstisch einmal wöchentlich statt und wird ehrenamtlich umgesetzt. Hier erfahren Sie mehr über das Projekt.
Im Rahmen des BAGSO-Projekts „Im Alter IN FORM“ wurden kostenfreie Materialien erstellt, die Akteure und Akteurinnen sowie Gastgeber und Gastgeberinnen bei der Organisation von Mahlzeitenangeboten für ältere Menschen in Nachbarschaft und Quartier unterstützen. Weitere Informationen zu dem offenen Mittagstisch und den Nachbarschaftstischen bei der BAGSO finden Sie auf der Website.
Die Website „Fit im Alter“ war Teil des Projekts „IN FORM in der Gemeinschaftsverpflegung – für Patientinnen und Patienten, Seniorinnen und Senioren und Erwachsene mit Behinderung" und wird von der Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) geführt. Sie bietet Informationen zu Themen wie Ernährung im Alter, Trinken, Verpflegungskonzepte und Qualitätsstandards.