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Gesund essen und ausreichend bewegen im Außendienst

Wer im Außendienst arbeitet, hat selten die Möglichkeit, regelmäßig an gesundem Essen in der Betriebskantine teilzuhaben. Auch Sport-Angebote im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements können Mitarbeitende im Außendienst oft nicht wahrnehmen. IN FORM hat für Sie eine Reihe von Tipps zusammengestellt, wie Sie selbst für gesundes Essen auf Dienstreisen sorgen können und was Unternehmen für Sie tun können.

 

Symbolbild reisestress: Verwischte Aufnahme von Beinen in Businesskleidung, die sich hektisch bewegen
Bild: Calado/stock.adobe.com

Beschäftigte im Außendienst sind naturgemäß ständig unterwegs – im Auto, in der Bahn, beim Kunden oder in Filialen des Unternehmens. Deshalb haben Außendienstler haben selten regelmäßige Arbeits- und Pausenzeiten und leiden zudem unter Termindruck. 

Gesunde Ernährung und genug Bewegung bleiben da oft auf der Strecke. Selbst wer am Wochenende auf eine ausgeglichene ausgewogene Ernährung und viel Bewegung Wert legt, hat im Arbeitsalltag kaum eine Chance, ausreichend auf die Gesundheit zu achten. Um den Arbeitsalltag gesünder zu gestalten, können Mitarbeitende selbst aktiv werden. In der Pflicht sind jedoch auch Unternehmen, die im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements Unterstützungsangebote speziell für die Arbeit im Außendienst zusammenstellen sollten.

Ernährungstipps für unterwegs

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat einige Tipps zusammengestellt, mit denen Sie im Arbeitsalltag als Außendienstlerin oder Außendienstler den Versuchungen von Fastfood, Softdrinks, Tankstellensnacks und Co. entgehen können.

Frühstücken Sie in Ruhe in zwei Etappen

Wer im Außendienst arbeitet, muss morgens oft das Haus sehr früh verlassen. Wenn Ihnen frühmorgens die Zeit fehlt zum Frühstücken oder Sie schlicht noch keinen Appetit verspüren, essen Ssie einfach eine Kleinigkeit wie etwa ein Joghurt, ein Stück Obst oder trinken Sie ein Glas Milch oder Fruchtsaft. Das zweite Frühstück zwei bis drei Stunden später kann während einer ersten Pause dann zum Beispiel mit einem gut belegten Vollkornbrot etwas üppiger ausfallen.

Nehmen Sie sich Zeit für eine große Pause

Strukturieren Sie Ihren Tag so genau wie möglich und planen Sie dabei auch ausreichend Pausen ein. Wichtig ist vor allem eine ausgedehnte Pause um die Mittagszeit. Warten Sie nicht zu lange bis zur Mittagspause, denn Heißhunger-Attacken bergen die Gefahr von Spontankäufen in Imbissbuden, Bäckereien etc.

Im optimalen Fall haben Sie sich bereits zu Hause mit dünn belegten Vollkornbroten, Obst, Gemüsestiften, Salaten etc. eine gesunde Mittagsmahlzeit vorbereitet. Um Ihre selbstbereiteten Speisen kühl zu halten, kann sich die Investition in eine akkubetriebene Kühlbox lohnen, die Sie über ein KFZ-Anschlusskabel aufladen können.

Wenn Sie keine Zeit hatten, sich auf Ihre Mittagsrast vorzubereiten, steuern Sie am besten einen Supermarkt an. Vollkornbrötchen oder -brot, ein Stück Käse, ungesalzene Nüsse und Samen sowie geschnittenes Obst und Gemüse aus der Kühltheke gibt es dort auf jeden Fall im Angebot. So können Sie sich ein gesundes Essen zusammenstellen, auch wenn Sie keine Gelegenheit zum Waschen und Schnippeln der Zutaten haben.

Der Vorteil der selbst zusammengestellten Brotmahlzeit im Vergleich zum belegten Brötchen beim Bäcker liegt nicht nur darin, dass ein gut belegtes Brot kaum unter 5 Euro zu haben ist. Üppige belegte Baguettes enthalten oft auch Remoulade und sehr fetteichen Käse- bzw. Wurstsorten, sind also echte Kalorienbomben mit hohem Fettgehalt.

Zwischenmahlzeiten vermeiden Leistungstiefs

Um nicht in ein Leistungstief zu fallen, sollten Sie auf Dienstreisen oder an Außendienst-Tagen immer einen kleinen Vorrat an gesunden Snacks wie Obststücken, Gemüsesticks, fettarmen Milchprodukte wie Joghurt oder dünn belegten Knäckebroten dabeihaben. Das beugt nicht nur Leistungstiefs während des Arbeitstages und langen Fahrten vor. Auf diese Weise bewahren Sie sich zudem vor unkontrollierten Heißhunger-Attacken am Feierabend im Hotel beziehungsweise der „Kühlschrankfalle“, sobald Sie nach Hause kommen.
 

Bewegung und Stressmanagement – das können Unternehmen für ihre Mitarbeitenden tun

Gerade Mitarbeitende, die selten stationär im Büro oder im Homeoffice arbeiten, stehen in Unternehmen oft massiv unter Druck. Lange Autofahrten mit Staus, Zeit- und Terminvorgaben und Erfolgsdruck im Umgang mit Kundinnen und Kunden machen die Tätigkeiten sehr anspruchsvoll. Hinzu kommt, dass der direkte Kontakt mit Kolleginnen und Kollegen nur sporadisch möglich ist.

Unternehmen sollten sich im Rahmen ihres Betrieblichen Gesundheitsmanagements besonders um Beschäftigte im Außendienst kümmern, die schließlich maßgeblich für den Erfolg verantwortlich sind. Hier einige Ideen:

Komplexe Arbeitsbedingungen der Außendienst-Mitarbeitenden analysieren und besondere Belastungen identifizieren

Gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Außendienst beziehungsweise ihren Vertretern im Unternehmen sollten Unternehmen die aktuellen Arbeitsbedingungen analysieren und Verbesserungsmöglichkeiten aufspüren. Ob auf eigene Faust oder mit der Unterstützung eines auf Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) spezialisierten Beratungsdienstleisters entsteht ein Konzept zur Entlastung der Mitarbeitenden. 

Individuelle Lösungen für Mitarbeitende entwickeln

Wichtig ist, dass nicht nur Probleme aufgezeigt werden, sondern vor allem Lösungen im Vordergrund stehen. Hier können Expertinnen und Experten des BGM BGM unterstützen, indem sie konkrete Hilfspakete für die Kolleginnen und Kollegen schnüren, die sich den speziellen Herausforderungen im Außendienst stellen müssen. 

Gerade bei Mitarbeitenden im Außendienst findet ein wesentlicher Teil der Büroarbeit im Auto statt. Das erfordert möglichst ergonomische Lösungen – angefangen vom Autositz für lange und häufige Fahrten bis hin zum mobilen Arbeitsplatz mit speziellen Vorrichtungen wie drehbaren Laptophaltern, Druckern und Schreibunterlagen. 

Von "selbstgebastelten" Lösungen sollten Arbeitgeber Abstand nehmen. Viele Lösungen von Spezialanbietern sind über ein Trolley-System gut transportabel. So lassen sich mögliche Gefahren durch ungesicherte Stapel von Arbeitsgeräten auf dem Beifahrersitz größtenteils verhindern, die bei einer Notbremsung eine Gefahr darstellen können.

Weitere Anregungen für das Betriebliche Gesundheitsmanagement:

  • Hybride Sport-Angebote und Rückentraining/Rückenschule durch qualifizierte Fachkräfte zu frei wählbaren Zeiten per Videokonferenz (Zoom, WebEx, Teams oder ähnliche Anbieter): Hierzu vereinbaren die Mitarbeitenden einen bestimmten, für alle Beteiligten passenden wöchentlichen Termin mit ihrem gemeinsamen Personal Trainer.
  • Ergonomische Überprüfung und Verbesserungen bei Dienstwagen und Ausstattungen für das mobile Büro: Nicht zu vergessen sind hierbei neben dem Auto als Büro auch die Möglichkeiten des rückengerechten Arbeitens im Hotelzimmer.
  • Spezielle Online-Schulungen wie Ernährungsberatung, Anleitungen für Bewegung zwischendurch und Entspannungstechniken wie beispielsweise die progressive Muskelentspannung nach Jacobson: Hier gibt es eine Reihe von kostenlosen, aber auch kostenpflichtigen Apps. Verantwortliche für das Betriebliche Gesundheitsmanagement sollten sich von Fachkräften bei der Auswahl geeigneter und geprüfter Apps beraten lassen.
  • Soziale Kontakte im Unternehmen fördern: Unternehmen sollten neben mobilem Arbeiten und Arbeiten im Homeoffice Gelegenheiten für persönliche Treffen von Arbeitsgruppen ermöglichen, an denen auch die Außendienst-Beschäftigten teilnehmen sollten.
     

 

Links

Deutsche Gesellschaft für Ernährung Gesunde Ernährung im Außendienst im Rahmen von "IN FORM in der Gemeinschaftsverpflegung – für Studierende und Berufstätige”

Angebot des Bundesgesundheitsministeriums zur Betrieblichen Gesundheitsförderung mit Hinweisen zu Vorteilen und steuerlichen Aspekten für Unternehmen sowie weiterführenden Links 

Bundesinstitut für Betriebliche Gesundheitsförderung – Podcast Fit4Work 

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