Zielsetzung
Im Zuge der demografischen Entwicklungen steigt die Zahl der älteren Menschen in den nächsten Jahren deutlich. Gleichzeitig ändern sich die Familien- und Haushaltsstrukturen. Mit zunehmendem Alter wächst dadurch der Unterstützungsbedarf für ältere Menschen. Neben nachbarschaftlicher Hilfe werden daher Dienstleistungsangebote auf kommunaler Ebene immer bedeutsamer. Angebote für eine ausgewogene Verpflegung, ausreichend Bewegung und soziale Teilhabe fördern das Wohlbefinden, unterstützen eine längere Selbstständigkeit und vermeiden so einen vorzeitigen Pflegebedarf.
Das Projekt digital.vital entwickelt ein digitales Seniorenportal, auf dem es Angebote zur Unterstützung eines selbstbestimmten, gesunden und abwechslungsreichen Lebens älterer Menschen geben wird. Ein bereits geplantes innovatives Angebot ist die digital unterstützte Vermittlung von Mittagsmahlzeiten auf nachbarschaftlicher Basis, kurz "Nachbarschaftstische", um die gesunde Ernährung und Teilhabe älterer Menschen zu verbessern.
Umsetzung
Bei digital.vital gestalten ältere Menschen, ihre Angehörigen sowie Trägerinnen und Träger und Akteurinnen und Akteure der Seniorenarbeit aktiv mit. "Fokusgruppen" aus genau diesen Personen stellen sicher, dass sich digital.vital an dem ausrichtet, was tatsächlich gebraucht wird. In regelmäßigen Treffen wurden gemeinsam gute und machbare Ideen erarbeitet und auf deren Basis verschiedene Bausteine für das Seniorenportal konzipiert. Anschließend begannen die Fokusgruppen zu überprüfen, ob aus den guten Ideen der Konzeptionsphase auch gute Software entsteht. So entwickelt digital.vital digitale Angebote individuell nach den Bedürfnissen älterer Menschen.
Ein wichtiges digital.vital-Angebot ist die Etablierung von Nachbarschaftstischen speziell für ältere, alleinlebende Menschen. Hier laden Bürgerinnen und Bürger ältere Menschen aus der Nachbarschaft zu einer gemeinsamen Mahlzeit – meistens zum Mittagessen – ein, um gemeinschaftlich zu kochen und zu essen. Vermittelt und gebucht werden kann alles über das Seniorenportal. Das nachbarschaftliche Verhältnis und die Angebote des digitalen Raumes ergänzen sich hier optimal und greifen ineinander.
Da die Modellkommunen – Amt Hüttener Berge (Schleswig-Holstein), Stadt Püttlingen (Saarland) und Landkreis Germersheim (Rheinland-Pfalz) – aus drei unterschiedlichen Bundesländern stammen, wird interkommunale Zusammenarbeit bei digital.vital jeden Tag gelebt. Fachlich unterstützt wird das Projket vom Projektpartner BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e.V.
Das digital.vital-Konzept sieht vor, dass das Seniorenportal auch in Nachnutzer-Kommunen Anwendung finden kann. Bei bundesweiten Netzwerktreffen informierten sich bereits rund 75 interessierte Kommunen über das Projekt und brachten wichtige Hinweise, Ideen sowie Anforderungen an eine mögliche Nachnutzung des digitalen Seniorenportals ein.